Mongolei

Mein Engagement in der Mongolei

Seit 2001 bin ich als Kurzzeit-Expertin der Friedrich Ebert Stiftung in der Mongolei im Einsatz. Das Land befindet sich seit der Wende 1990 in einem politischen und wirtschaftlichen Transformationsprozess. Das Land steht vor der Herausforderung, den Strukturwandel von der Nomadenwirtschaft zu einer rohstoffbasierten Volkswirtschaft nachhaltig und sozial gerecht zu gestalten.

Erfahrungen aus Deutschland, zu dem durch die DDR historisch gewachsene, enge Verbindungen bestehen, sind dabei hochwillkommen. Schwerpunkte der Friedrich Ebert Stiftung in der Mongolei sind die Stärkung der Rechte von Frauen, die Unterstützung der Gewerkschaften in zentralen sozialen Fragen, wie Aufbau eines Rentensystems, Interessenvertretung in Unternehmen und nachhaltiges Wirtschaften.

In den zwölf Jahren konnte ich gemeinsam mit dem Frauenforum der Parteien ein Gleichstellungsgesetz – mit Quote – auf den Weg bringen und eine Wahlrechtsreform um setzen. Nach der Wende kam die Beteiligung mit einem Mehrheitswahlrecht unter die Räder. Viele Konferenzen, Gutachten, Gespräche mit Ministerpräsident und Abgeordneten waren notwendig, um sie von einem Verhältniswahlrecht zu überzeugen. Durch die Wahlrechtsreform konnte der Anteil der Frauen im Parlament von drei Sitzen auf aktuell 12 von insgesamt 76 gesteigert werden. Beim Thema Rentensystem leistete die DRV Stuttgart Entwicklungshilfe. Eine Delegation mit Vertretern von Gewerkschaft und Arbeitgebern wurde in Stuttgart über unser System geschult, Mitarbeiter absolvierten einen mehrmonatigen Arbeitsaufenthalt.

Um die Programmdebatte der Schwesterpartei MVP anzustoßen, initiierte ich die seit 2006 jährlich stattfindende Herbstakademie. Als Mitglied mehrerer Delegationen, u.a. mit Bundeskanzlerin Merkel, Bundesminister Niebel, Bundestagspräsident Lammert oder Bundestagvizepräsident Oswald und als Gesprächspartnerin in Deutschland für viele mongolische Delegationen war meine Expertise gefragt.

2009 hat der damalige Staatspräsident Enchbajar mich für meinen Einsatz und meine besonderen Verdienste um die deutsch-mongolischen Beziehungen mit dem mongolischen „Polarstern-Orden" ausgezeichnet. In einem feierlichen Akt wurde sie mir von Ministerpräsident Bayar ausgehändigt.